Brüsewitz Die ZiegenhagensFamilientreffen


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Im  K R E I S   S A A T Z I G  bei  S T A R G A R D   in   P O M M E R N

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                          STARGARD  an  der  Ihna


Das  Mühlentor im Wappen ist bis heute ein Wahrzeichen der Stadt.        

        

Stargard historisches Zentrum

             Stargard  -  Rathausmarkt mit Marienkirche 1938

Rathaus von Stargard

               Stargard  -  Rathaus neben Marienkirche 2006

    Der Altmarktkomplex gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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                                     Geographische Lage

Kartenausschnitt Kreis Saatzig

Stargard: 35 km südöstlich von Stettin, 70 000 Einwohner,

früher kreisfreie Stadt und Sitz der Verwaltung des Kreises Saatzig

Brüsewitz: 15 km östlich von Stargard

Klein Schlatikow: südöstliche Nachbargemeinde von Brüsewitz

Wappen Kreis Saatzig

Das Wappen des Kreises Saatzig zeigt den roten pommerschen Greif

von Stargard und das schwarze Richt- oder Kammrad von Freienwalde.

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Alles klar?  -  Dann kann's losgehen nach BRÜSEWITZ!

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                                     DAS DORF BRÜSEWITZ

               Varianten des Ortsnamens in Quellenmaterial:

Brusewitz, Brusewiz, Brüsevich, Brisewitzke, Brusevitz, Loczusevitz

    Ortsname wahrscheinlich slawischen (wendischen) Ursprungs

Dorfkirche Ostgiebel

            Die Kirche von Brüsewitz in der Mitte des Dorfes

             oben: Ostgiebel       unten: Südseite der Kirche

Dorfkirche Südseite



                                               Altarraum


Die alte deutsche Glocke läutet jeden Sonntag zum Gottesdienst.

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                                   Der ZIEGENHAGEN-HOF

Straßenfront Ziegenhagen-Hof

Straßenfront des früheren Hofes 8

Bis 1945:   1) Arbeiterwohnhaus

                2) Pferdestall

                3) Schweinestall

                4) Wohnhaus Ziegenhagen mit Vorgarten

                5) Garten

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    Maßstabgetreue Darstellung der Liegenschaften des Hofes 8

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                               Die Gebäude im Einzelnen:


             Das  Wohnhaus trägt jetzt die Hausnummer 29.

    Hier liegen die Wurzeln aller heute lebenden Nachkommen

                             der Großfamilie Ziegenhagen.


                              Grundriss Erdgeschoss

          mit der Hauptwohnung und der Altenteilwohnung

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Küchenherd Ziegenhagen-Wohnhaus

Der Küchenherd des letzten deutschen Hoferben Paul Ziegenhagen und

seiner Frau Hedwig, geb. Schimming, der noch lange genutzt wurde,

hat vor wenigen Jahren einer Küchenrenovierung weichen müssen.


                                         Die neue Küche    

Schweinestall

Der Schweinestall wurde inzwischen umgebaut zum Wohnhaus.


    Am Ostgiebel des ehemaligen Schweinestalls befinden sich

               bis heute die Initialen von Paul Ziegenhagen.

Pferdestall

                                  Der ehemalige Pferdestall

Landarbeiterwohnhaus

                                  Das Arbeiterwohnhaus


Grabkreuz von Ernestine Wilhelmine Wiemann, geb. Ziegenhagen

    Sie war eine Cousine von Carl Richard Theodor Ziegenhagen.

       Neben verfallenen deutschen Gräbern befinden sich auch

    neuere polnische Gräber auf dem alten Friedhof am östlichen

  Ortsrand von Brüsewitz, Richtung Klein-Schlatikow / Slodkówko.

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Weggabelung Ortsmitte

Weggabelung Ortsmitte: Straße nach Barskewitz / Barzkowice

Dorfstraße von Ost nach West

      Sonntäglicher Kirchgang in Brüsewitz / Brudzewice 2006

Ortsschild Westende

                                Westlicher Anfang des Dorfes

Die Höfe in Richtung Pansin heißen heute "Kolonie Brudzewice".

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                         DAS DORF KLEIN SCHLATIKOW

              Nachbargemeinde von Brüsewitz, heute Slodkówko

      Auch hier lebten Angehörige der Großfamilie Ziegenhagen.

Ortseinfahrt Klein-Schlatikow

Westliche Ortseinfahrt, Gebäude: ehemalige Schmiede und Land-

maschinenhandel von Ewald und Anna Ladwig, geb. Ziegenhagen

Wohnhaus Hof Meyer

Gegenüber dem Anwesen Ladwig: Wohnhaus des ehemaligen

        Hofes von Emil und Martha Meyer, geb.Ziegenhagen

Kirche Klein-Schlatikow

                                     Kirche von Slotkówko

           Wie sah sie aus, als das Dorf Klein Schlatikow hieß?

Dorfstraße Ostanfang bis Kirche

                               Östlicher Teil der Dorfstraße

Ob heute der anschließende Eichberg immer noch Rodelberg ist?

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                         Zur besseren Orientierung vor Ort

                     Dorfpläne und ein bisschen Geschichte :

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                         Lageplan von Brüsewitz um 1840

Nach dem großen Brand vom 19. September 1817 erfolgte

      der Wiederaufbau als lang gestrecktes Straßendorf.

Lageplan Brüsewitz 1840


                                 BRÜSEWITZ  1900 -1945

Brüsewitz, ein fast 3 km langes Bauerndorf, liegt 15 km nordöstlich

von Stargard. Die Amtsverwaltung und das Standesamt befanden sich

in Suckow an der Ihna. Zu Brüsewitz, das ca. 25 Höfe hatte, gehörten

die Wohnplätze Pansin im Nordwesten, Schöneberg im Südwesten und

Torney. Nach der Volkszählung von 1905 lebten in Pansin auf ca. 20

Höfen 193 Menschen und in Schöneberg auf 4 Höfen 35 Menschen. Die

Einwohnerzahl von Brüsewitz sank von 563 Einwohnern im Jahr 1910

auf 543 Einwohner im Jahr 1939, die in 139 Haushalten lebten. Die

Kleinbahnstation lag auf dem Weg nach Barskewitz, ca. 2,5 km vom

Dorf entfernt. In Barskewitz befand sich auch die Post. Letzter Bürger-

meister der Gemeinde war Reinhard Giese, der sich 1941 freiwillig zum

Militär meldete. Er wohnte am östlichen Zipfel des Dorfes, den man

"Kuhschwanz" nannte. Bis zur Flucht wurde die Gemeinde kommissa-

risch von Ehrich Gienow, der erster Beigeordneter war, verwaltet.

In den 30er Jahren erhielt Brüsewitz eine neue Schule. Der letzte

Lehrer war Bruno Strauß. Im Dorf standen zwei Windmühlen. Die

Besitzer waren Gustav Otto und Rudolf Spiekermann. Beide Mühlen

wurden 1923 von einer Windhose erfasst und zerstört. Die Mühle von

Spiekermann wurde wieder aufgebaut und ist nach Mitteilung um das

Jahr 1934 abgebrannt. In den 20er Jahren gründete Herr Eppers in

Brüsewitz eine Meierei. Die Spar-und Darlehnskasse leitete Gustav

Klingbeil. In der Gemeinde gab es die Gaststätte mit Kolonialwaren-

geschäft von Wilhelm Bork. Auch die Familie Kluckow betrieb im Dorf

ein Kolonialwarengeschäft, und der Bäckermeister Nehls sorgte für

Brot und Backwaren. Es gab zwei Schmiedemeister, die selbständig

ihr Handwerk ausübten. Es waren dies die Schmiedemeister Lenz und

Hertel. Die Stellmacherei in Brüsewitz wurde von dem Meister Spiegel

geführt. Der Pantoffelmacher Albert Krohn versorgte das Dorf mit Fuß-

bekleidung.

Brüsewitz bildete ein eigenes Kirchspiel. Die Kirche, ohne Turm, stand

mitten im Dorf. Zwei Glocken hingen in einem gesonderten Glocken-

stuhl. Eine bronzene Glocke musste 1916 zur Kriegsverwendung abge-

liefert werden. Sie wurde in den 20er Jahren durch eine Stahlglocke

ersetzt. Am Kirchhofsportal aus Findlingen fehlte das Dach. Es war

auch sonst verfallen. Der letzte Pfarrer des Kirchspiels, Pastor Winter,

starb als Hauptmann in russischer Kriegsgefangenschaft.

Vgl. http://www.saatzig.de/bruesewitz.htm

Vgl. Pomm. Heimatbuch, "Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt

Stargard", Hrsg. Paul Schulz, Freienwalde, 1984

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                      Messtischblatt von Brüsewitz 1945

Brüsewitz 1945

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Die letzten deutschen Hofeigentümer von Brüsewitz 1945

Hof 1: Ferdinand Zimmermann     Hof 2: Otto und Karl Hell

Hof 3: Hermann Wiemann              Hof 4: Hermann Wendland

Hof 5: Willi Holzkamm                     Hof 6: Gustav Klug

Hof 7: Emil Wellnitz                          Hof 8: Paul Ziegenhagen

Hof 9: Reinhold Spiekermann         Hof 10: Hermann Rohde

Hof 11: Gustav Wendler                  Hof 12: Emil Butt

Hof 13: Willi Nehls                            Hof 14: Erich Gienow

Hof 15: Emil Theel                            Hof 16: Gustav Klingbeil

Hof 17: Emil Marohn                        Hof 18: Hermann u. Reinhold Giese

Hof 19: Julius Unger                        Hof 20: Willi Holzhüter

Hof 21: Fritz Wichmann                  Hof 22: Franz Korth

Hof 23: Kollin                                     Hof 24: Friedrich Welk

Hof 25: Paul Musch                          Hof 26: Gustav Beckmann

Hof 27: Emil Lück                              Hof 28: Emil Mau

Hof 29: Gustav Hell                          Mühle: Rudolf Spiekermann

Das große Grundstück des Pastors lag im Winkel der Wege nach

Schöneberg und Pansin, gegenüber Hof 6 von Gustav Klug.

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                                            BRÜSEWITZ  1941

aus der Sicht des französischen Kriegsgefangenen Gabriel Regnier

Brüsewitz 1941 Perspektive G. Regnier

                    Stationen seines Arbeitseinsatzes im Dorf:

1     bistrot/épicerie    =    Gastwirtschaft / Kolonialwarengeschäft

       1940                        Aufgabe: Säcke mit Gries ins Lager im ersten

                                      Stock tragen

2    laiterie                     =    Meierei

       1941                        Aufgabe: Milchkannen befüllen und transportieren

      Ecole/Kommando      Schule / Kommandantur (im Untergeschoss)

3    cultivateur              =    Bauer

       1941                        Aufgabe: Ernteeinsatz

4    cultivateur              =    Bauer mit "verger" = Obstgarten

       1941                        Aufgabe: Kartoffelernte

5    petit cultivateur     =    Kleinbauer / Büdner (1 Pferd, 3 Kühe)

       1941                         Aufgabe: Hilfe in Haus und Hof

                                      "nette Familie"

6    cultivateur               =    Bauer; hier: Großbauer

       1942                         Aufgabe: Dreschen

Vgl. http://stalag.2d.free.fr/stalag_2d_-_1940_c.htm

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                           Lageplan von Klein Schlatikow

                             ca. 1900 - 1945

      (vorläufige Skizze; eine bessere Version ist in Vorbereitung)


                         

                            KLEIN SCHLATIKOW  1900-1945

Der ca. vier km nordwestlich von Zachan gelegene Ort gehörte zum

Amtsbezirk Suckow/Ihna, wo sich auch das Standesamt befand. Das

Amtsgericht war in Stargard, die Post in Zachan. Die Eisenbahn von

Stargard nach Kallies hielt im vier km entfernten Barskewitz. Im Jahr

1939 lebten in Klein Schlatikow in 35 Haushalten 155 Einwohner. Bei

der Volkszählung von 1910 waren es noch 166 Einwohner gewesen.

Die Bevölkerung teilte sich wie folgt auf: unter sechs Jahren waren

15 Einwohner, von 6-14 Jahren waren 27 Einwohner, von 15-65 Jahren

96 Einwohner und über 65 Jahre 17 Einwohner. In der Land-und Forst-

wirtschaft waren 134 Menschen tätig, in Industrie und Handwerk drei

und in Handel und Verkehr vier.


Geschichte nach Brüggemann 1783

Klein Schlatikow: Amt Marienfließ, eineinhalb Meilen von Stargard,

ostsüdostwärts und eine viertel Meile von Zachan ostnordostwärts

hat einen Freyschulzen, elf Bauern, zwei Büdner, einen Schulmeister,

einen Schmied, zehn Bauernspeicher, 28 Feuerstellen und eine zur

Jacobshagenschen Synode gehörige Kirche, welche seit 1773 eine

Tochterkirche von Suckow an der Ihna ist, fruchtbare Äcker, gegen

Norden eine kleine Elsenholzung, die an den See Nosow stoßet und

gränzet gegen Osten an Groß Schlatikow, gegen Süden an Zadelow,

gegen Westen an Brüsewitz und gegen Norden an Gollin und Goldbeck.

Die Einwohner sind von den Naturaldiensten befreyet.

http://www.saatzig.de/klein_schlatikow.htm     Quelle wie oben

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                   Messtischblatt von Klein Schlatikow

Die Buchstaben M und L verweisen auf die Wirtschaften der Familien

Meyer und Ladwig, die zur Großfamilie Ziegenhagen gehörten.



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Bilder und Infos an christel.svenson@t-online.de